Insbesondere im Ortsteil Traubing brennt das Thema vielen Menschen auf den Nägeln: Seit Jahren stehen Vertreter Traubings, die Gemeinde, das Wasserwirtschaftsamt in Weilheim sowie lokal beteiligte Grundeigentümer im Gespräch. Dabei prallten bisher recht unterschiedliche Ansätze aufeinander: Das Wasserwirtschaftsamt ging bisher davon aus, dass nur Maßnahmen, die auch bei extremsten Hochwasserereignissen mit ihrer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten (sog. „HQ5000 – Ereignisse“) wirksam wären, staatlich unterstützt werden könnten. Solche Maßnahmen würden unter anderem massive Damm-/Rückhaltebauwerke z. B. am Schwarzen Graben südlich von Traubing erfordern.
Verständlich, dass betroffene Grundstückseigentümer die massive Beeinträchtigung ihrer Landwirtschaft durch solche Bauwerke nicht recht akzeptieren wollten. Hier scheint mittlerweile ein Umdenken beim Wasserwirtschaftsamt einzusetzen. Auch kleinteiligere Schutzmaßnahmen, die aber bei kleineren Hochwassern durchaus effektiv wären, scheinen nun als förderungswürdig in Erwägung gezogen zu werden.
Wegen dieser schwierigen Gemengelage wurde in den vergangenen Jahren von der Gemeinde im Dialog mit Traubinger Bürgerinnen und Bürgern zumindest eine ganze Reihe von kleineren Maßnahmen umgesetzt:
- Erweiterungen der Querschnitte von Brücken und Unterführungen sowie ein konsequentes Freihalten der Bachläufe haben sicher schon einiges verbessert.
- Baulicher Schutz einzelner Gebäude kann dies sinnvoll ergänzen.
- Die anstehende Erneuerung der Brücke am Zusammenfluss von Schwarzem Graben und Deixlfurter Bach wird weitere Verbesserungen bringen.
Mit dem Wasserwirtschaftsamt und der Eigentümerin von Gut Deixlfurt stehe ich in enger Verbindung, um den Langen Weiher und den weiteren Verlauf des Deixlfurter Bachs als Hochwasserpuffer bestmöglich zu nutzen. Überkommunal arbeiten wir mit Feldafing und Pöcking an der Entwicklung eines gemeinsamen Hochwasserschutzkonzepts, da beim Thema Hochwasser natürlich auch immer die berechtigten Interessen der Unterlieger berücksichtigt werden müssen.
Mit Blick auf Tutzing steht eher das Thema Starkniederschlagsereignisse im Fokus: Die Hagel- und Starkregenereignisse der letzten Jahre haben gezeigt, wie exponiert Tutzing wegen seiner Topografie für solche kurzfristigen Starkniederschläge ist. Im Rahmen der Bauleitplanung und der Baugenehmigung sowie durch einzelne Maßnahmen im Straßen- und Tiefbau strebe ich an, Lösungen umzusetzen, die die immer intensiver werdenden Niederschläge „in geregelte Bahnen“ leiten.
Ich möchte weiterhin in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten Tutzing und seine Bürgerinnen und Bürger vor den Folgen der sich verändernden Niederschlagsereignisse bestmöglich schützen.