Liebe Tutzinger Bürger*innen,

Tutzing wird in 2023 zum zweiten Mal nach 2015/16 zu seiner Verantwortung stehen und wieder Flüchtlinge aufnehmen. Das gebieten Menschlichkeit und Nächstenliebe. Das gebietet aber auch die Solidarität mit den elf anderen Gemeinden des Landkreises, die bereits Raum geschaffen haben für Menschen, die aus der Ukraine kommen, aus Syrien, Afghanistan oder dem Iran und bei uns Schutz suchen vor Krieg, Verfolgung, Unterdrückung, Folter. Zu uns werden etwa 100 bis 150 Personen kommen: Mütter mit Kindern, ganze Familien, auch einzelne Männer.

Die Verteilung wird nicht auf Ortsebene entschieden. Für die Unterbringung der Geflüchteten konnte aber nach langen Diskussionen eine sehr gute Lösung gefunden werden.
Auf meine Vermittlung hin haben sich die Missions-Benediktinerinnen mit großer Zustimmung bereit erklärt, den Platz in ihrem Klostergarten für Wohncontainer zur Verfügung zu stellen. Dafür möchte ich den Schwestern, auch im Namen des gesamten Gemeinderats, von Herzen danken.

Die Anlage wird vom Landratsamt Starnberg betrieben. Neben Wohnraum wird es auch einen Extra-Container für Deutschunterricht geben und einen, in dem die Geflüchteten bei Fragen oder Problemen Ansprechpartner finden. Für Sauberkeit und Instandhaltung wird ein Hausmeister sorgen. Integrationskurse werden den Menschen helfen, bei uns Fuß zu fassen. Und nicht zuletzt wird ihnen die Lage in der Ortsmitte erlauben, ihren Alltag zu Fuß zu bewältigen. Sicher werden die Ankommenden dann die menschliche Gesellschaft widerspiegeln. Manche werden sich unauffällig eingliedern, andere tun sich vielleicht etwas schwerer.

Ich bitte Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, diesen vom Schicksal geschlagenen Menschen wohlwollend und offen zu begegnen und ihnen zu helfen, sich bei uns zu integrieren.

Ihre
Marlene Greinwald, Bürgermeisterin Tutzing